Symptome – Alleingeborener Zwilling

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Symptome – Alleingeborener Zwilling

Gerade unter Hochsensiblen, Sensitiven, auch spirituell Interessierten und Suchenden taucht häufig die Thematik des „verlorenen Zwillings“, des Alleingeborenen Mehrlings auf.
Wenn man nach diversen medizinischen Studien geht (vor allem aus Ländern, in denen noch viel früher als in Deutschland, erste Ultraschalluntersuchungen gemacht werden), beginnen zwischen 10-30% der Schwangerschaften, mit einer Mehrlingsgeburt. Teilweise (z.B. von der Expertin auf dem Gebiet Elisabeth Noble), wird sogar davon ausgegangen, dass bis zu 80% der Schwangerschaften mit mehrfach befruchtete Eizellen beginnen. Geboren werden aber nur 1-5% als Zwillinge!

Aus unterschiedlichsten Gründen (die man wohl auch nicht ganz zurückverfolgen kann), gehen die meisten dieser Mehrlingsschwangerschaften in einem frühen Stadium der Schwangerschaft zu Ende und ein oder mehrere Föten sterben.

Dieser sehr früher Verlust ist für die Überlebenden, die Alleingeborenen, ein traumatisches Erlebnis. Da dieser Verlust und die zuvor so nahe Bindung in einem so frühen Stadium geschieht und meist nicht einmal die Mutter davon weiss, ist dies nur tief im Unterbewusstsein und vor allem auf Zellebene gespeichert und den meisten „Betroffenen“ lange Zeit nicht(!) bewusst!

Erst durch diverse therapeutische Wege bekommen viele Zugang dazu. Dies kann bspw. eine systemische Aufstellung sein. Aber auch hier: erst wenn die Zeit reif ist und man bereit ist, hinzusehen, wird es sich in einer Aufstellung oder einer anderen Therapie zeigen.

Doch diverse Symptome, die sich oft durch das ganze Leben ziehen, können darauf aufmerksam machen. Auch kleine Kinder, die sich oft noch daran erinnern können oder etwas „ahnen“, können etwas aufzeigen.

Letztendlich kann man auf medizinischer, wissenschaftlicher Ebene, dieses Ereignis – meist Jahrzehnte zurückliegend – nicht mehr zurückverfolgt werden. Nur das Gefühl, die Intuition und die Körpersymptomatik kann dies für einen selbst bestätigen.

Hier in diesem Beitrag möchte ich nun einige der Symptome aufzeigen, damit durch diese Reflektion, eine eventuelle „Betroffenheit“ ins Bewusstsein kommen kann.
Ganz wichtig: nicht alle Symptome müssen vorkommen. Jeder ist individuell und hat einen individuellen Zugang zu seinem Erlebnis. Wichtig ist, was es in dir berührt und auslöst. Und dies meldet sich dann in einem, wenn man reif dafür ist, dies zu sehen.

Mögliche Zeichen auf emotionaler, psychischer, Handlungs- und Körperebene:

  • Schon als Kind Interesse zu allem rund um das Thema „Zwillinge“
  • Als Kind das Gefühl zu haben: “ es fehlt noch jemand in der Familie“
  • Sich nur halb, unvollständig fühlen
  • Das Gefühl, in der falschen Familie zu sein
  • Traurigkeit oder Schuldgefühle, ohne zu wissen, wo diese herkommen
  • Auf der ständigen Suche sein: nach DEM richtigen Partner/besten Freundin, DEM richtigen Beruf, DEM richtigen Ort
  • Nicht richtig ankommen können
  • Grosse Verlustsängste
  •  Schuldgefühle oder
  • Wut
  • Gefühl haben „es reicht nie“
  • Für zwei oder mehr arbeiten
  • Für zwei oder mehr (zu viel) kochen oder einkaufen
  • Besonders wache und empfängliche Sinne haben (< HSP)
  • Ein Grundgefühl des auf der Suche seins – oft reisend
  • Das Gefühl, etwas fehlt im Leben
  • Angst es alleine nicht zu schaffen
  • Grosses Interesse für die geistige Welt und Spiritualität
  • Körperlich: sichtbare Unsymmetrie (kein Körper ist symmetrisch, aber manchmal zeigt es sich durch Verwachsungen besonders deutlich)
  • Eventuell Verwachsungen im oder am Körper (wenn der Zwilling in einem frühen Stadium stirbt, kann es vorkommen, dass dieser mit der Gebärmutter oder dem Alleingeborenen verwächst)
  • Todessehnsucht oder nach „der anderen Seite“ ist vertraut
  • Hautkrankheiten schon kurz nach der Geburt (Neurodermitis bspw). Dies zeigte sich oft in systemischen Aufstellungen. Es wurde quasi etwas von der Haut „weggerissen“
  • „Selbstsabotage“: immer wieder scheinbar keinen Erfolg zu haben. Das muss nicht alle Bereiche betreffen. Z.B. nur in der Partnerschaft oder im Beruf. Sich „es nicht erlauben“ glücklich und erfolgreich zu sein (wenn der andere schon nicht überleben durfte).
  • Angst vor Nähe oder aber auch klammern! Auch: Angst vor Berührung oder starker „Hauthunger“
  • Gefühl der Ohnmacht, Hilflosigkeit, sich ausgeliefert fühlen
  • Ein distanziertes Gefühl zur Mutter
  • Angst, Beklemmung in engen Räumen, Aufzügen..

twins-122Um das Erleben nochmals zu verdeutlichen:
Schon in frühstem Alter , ist ein Körper- und Sinnesbewustsein vorhanden. Mal abgesehen von dem seelischen. Das Ohr ist das erste, was ein werdender Mensch ausbildet. Der Zwilling hört als erstes seinen eigenen Blutkreislauf und den des anderen, noch bevor das Herz anfängt zu schlagen. Die Geräusche seines Geschwisters sind ihm näher als die Darmgeräusche und der Herzschlag der Mutter. Bei einer Mehrlingsschwangerschaft ist der Zwilling zu Beginn erstmals näher, als die Mutter!  Auch die körperliche Nähe, der Bezugspunkt ist stärker auf den Zwilling gerichtet. Mitzuerleben, wie ein so nahestehendes, geliebtes Wesen stirbt und man hilflos dies „aushalten“ muss, ist tief prägend, traumatisch und bedeutsam – für beide.
Doch all dies hat auch einen Sinn und eröffnet Potentiale und Möglichkeiten.
Wenn der Zwilling wiederentdeckt wird und das Unbewusste bewusst gemacht und erlöst werden kann, entsteht meist ein völlig neues Lebensgefühl und -dynamik. Hinter jedem Pro-blem liegt ein ungeahntes Potential!

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Alles Gute auf Deinem Weg des zu Dir kommens, der Rückverbindung, Deiner Entfaltung und Heilwerdung!

 

 

 

Alles Liebe,

Lena

 

 

 

 

 

By | 2017-07-05T16:32:27+00:00 Juni 25th, 2016|Allgemein|11 Comments

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11 Comments

  1. Sandra 26. Juni 2016 at 23:56 - Reply

    Liebe Lena
    Vielen lieben Dank für den zusammenfassenden Artikel. Du schreibst am Schluss, dass das Trauma einen Sinn hat und Möglichkeiten und Potentiale eröffnet. Kannst du dazu auch mal noch mehr schreiben? Ich fände es sehr gut, diese Seite vermehrt wahrzunehmen, statt wie oft „nur“ die eher schmerzhaften Folgen des Traumas.
    Und magst du auch beschreiben, wie man das Thema am besten aufarbeitet? Wie es „erlöst“ werden kann, wie du beschreibst? Damit wir alle voll und ganz in unsere Kraft kommen? Das wäre für uns alle sicherlich sehr sehr hilfreich!!
    Lieben Dank

  2. Nina 2. September 2016 at 8:27 - Reply

    Liebe Lena und lieber Camillo

    Ja, das Thema mit den verlorenen Zwillingen (in meinem Falle Drillinge) ist wirklich sehr wichtig. Und auf einmal gibt es soviel Verständnis für „komische“ Dinge die passiert sind im Leben und „spezielle“ Verhaltensweisen. Mir hat das Buch der verlorene Zwilling sehr geholfen mit dieser Thematik umzugehen und natürlich eine Aufstellung mit meinen zwei Schwestern.

    Als mein Bruder geboren wurde und mich alle fragten was hast Du bekommen, ein Brüderchen oder ein Schwesterchen, habe ich steif und fest behauptet ein Schwesterchen 🙂 (ich war 3.5 Jahre alt) als kleines Beispiel.

    Ich wünsche viel Heilung und ganz liebe Grüsse
    Nina

  3. Claudia 16. September 2016 at 19:12 - Reply

    Liebe Lena!

    Dank Deinem wertvollen Bericht über den verlorenen Zwilling bin auch ich darauf aufmerksam geworden. Beim Lesen sind mir richtig die Schuppen von den Augen gefallen…
    Ich habe mich gleich zu einer Systemstellung angemeldet und bin nun total berührt, erfreut und unendlich dankbar darüber, nach langer Trennung wieder mit meiner Zwillingsschwester in Verbindung gekommen zu sein. Nun fühle ich mich wieder so ganz und so wohlig genährt. Es ist so unglaublich und wunderbar. Ganz herzlichen Dank an Dich Lena und danke an alle, die ihre ermutigenden Berichte dazu geschrieben haben.

    Sei lieb gegrüsst Claudia

    • Lena und Camilo 18. September 2016 at 14:53 - Reply

      Oh wow, liebe Claudia, wie schön ist das denn? Hast du die Aufstellung schon gemacht und bist da in Kontakt gekommen, oder hast du das für dich alleine gemacht? Ich freue mich sehr – für euch 🙂 Lieben Gruss, Lena

  4. Jo 16. März 2017 at 22:51 - Reply

    Mir kam nach dem Lesen des Textes folgendes Lied in den Sinn. Ich hab’s gehört – und gefühlt – und geweint.
    https://www.youtube.com/watch?v=xu7MynhG7Yw

  5. Regine 8. Oktober 2017 at 21:37 - Reply

    Liebe Lena,

    das ist so ein bedeutsames Thema mit dem verlorenen Zwilling. Wie schön, dass Du darauf aufmerksam machst. Es ist nicht leicht zu vermitteln, welche gefühlte Katastrophe es für den Embryo, der allein im Bauch zurückbleibt, bedeutet. Auch die lebenslangen Folgen verstehen wahrscheinlich nur Hochsensible.
    Danke und liebe Grüße – Regine (Dipl. Psych. aus Köln mit Praxis für Psychotherapie)

  6. Ella 13. Oktober 2017 at 22:55 - Reply

    Hallo zusammen,
    tief berührt möchte ich Euch mitteilen was gerade in mir anklingt.
    Ich bin jetzt fast 50 Jahre alt und mache diverse Therapien seit ich 23 bin… Ich weiß dass meine Mutter bis zum 5. Schwangerschaftsmonat gar nicht wusste dass sie überhaupt schwanger ist – und dann hatte sie versucht mich abzutreiben (mit Hausmitteln) und sie hatte daraufhin auch mehrfach Blutungen und war schon froh weil sie meinte dass es wohl geklappt hätte. Dadurch habe ich gelernt mich still und ruhig zu verhalten… nicht zu viel Raum einzunehmen… mich bloß nicht zu bewegen denn sonst wird es gefährlich… mein ganzes Leben schon… (Als Kind wurde ich von Lehrern etc. dafür gelobt dass ich so pflegeleicht bin und dass man gar nicht merkt dass ich überhaupt da bin…) Das ist/war meine Überlebensstrategie. Nur mit Mühe wird es langsam besser und ich finde meinen Weg zu mir wenn ich auch noch große Probleme habe wirklich „sichtbar“ zu werden (nicht nur durch Übergewicht…) und auch für mich einzustehen. Durch diese versuchte Abtreibung konnte ich mir erklären warum das Verhältnis zu meiner Mutter so gestört ist – aber nicht meine unbändige Wut auf sie… Ich habe und hatte immer das Gefühl dass da noch irgendwas ist.
    Kürzlich erst habe ich von der Zwillings-Thematik erfahren und der Gedanke hat mich sehr berührt- bzw. fast aus der Bahn geschmissen und jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen…

    Ein paar Bruchstücke die mir gerade so einfallen und mein „Puzzle“ vielleicht ganzer machen:
    -Ich hatte als Kind das ganz starke Gefühl dass da noch jemand sein müsste der zu mir gehört. Und ich war mir sicher dass es ein Junge ist und dass es NICHT mein um ein Jahr jüngerer Bruder ist zu dem ich nicht so eine innige Verbindung spüre.
    – während meiner Therapiezeit ging ich in eine Kirche und zündete je eine Kerze für mich und meinen jüngeren Bruder an. Ich sah die beiden Kerzen abbrennen und wurde unruhig und hatte das dringende Gefühl dass da noch eine Kerze fehlt. Ich kämpfe eine Weile mit mir und zündete schließlich einem Impuls folgend eine weitere Kerze an und stellte sie dazu – ohne zu wissen für wen diese Kerze sein sollte. Wie ich diese 3 Kerzen brennen sah stellte sich eine tiefe innere Ruhe bei mir ein die ich mir nicht erklären konnte.
    -In meinem Freundeskreis gibt und gab es schon immer auffallend viele Zwillinge
    -Am Ende einer kunsttherapeutischen Arbeit (die sich um ein ganz anderes Thema handelte) hatte ich ein Bild gemalt und bin richtig erschrocken als ich darauf zwei Embryos eng umschlungen erkennen konnte.
    -Ich musste schon einige Haustiere gehen lassen und es war immer schmerzhaft – aber als ich vor einigen Jahren meine erst 1-jährige Hündin einschläfern lassen musste hab‘ ich diesen Tod kaum verkraftet. Es war der Beginn einer langen depressiven Phase aus der ich nur schwer wieder heraus kam und was weder ich noch mein Freundeskreis so richtig verstanden hat.

    Danke Lena und Camillo – für Eure so wichtige Arbeit…

  7. Sonja 27. Dezember 2017 at 13:42 - Reply

    Wow, bin grad sprachlos….
    Das sind genau die Antworten auf all meine Fragen…
    und jetzt weiss ich auch warum ich mir bei der Geburt selbst die Luft abstellen wollte, ich wollte laut Arzt nicht auf die Welt kommen,
    Jetzt weiss ich endlich den Grund dafür…..

    Vielen dank das ihr mir genau die Antworten bringen konntet…..

  8. Birgit 22. Januar 2018 at 1:07 - Reply

    Hallo, darf ich fragen, ob du Ideen hast wie man bei einem Kleinkind (21 Monate) mit Neurodermitis vorgehen könnte? 🙂
    Vielen Dank und liebe Grüße
    Birgit

    • Babsi 16. April 2019 at 23:01 - Reply

      Hallo liebe Birgit,

      ich weiß nicht, ob das ok ist, wenn ich eínfach mal antworte:-)
      Es gibt doch Traumatherapie für Kleinkinder bzw. Säuglinge. Ich denke, ein wirklich guter Therapeut kann das bestimmt rausfinden, wenn es Hintergründe für die Neurodermitis gibt.
      Auch wenn es in der Regel keine Kassenleistung ist, würde ich das sehr in Betracht ziehen.
      Liebe Grüße, Babsi

  9. Petra 13. Juli 2019 at 18:53 - Reply

    Ich habe erst gestern im Rahmen meiner eigenen Coaching-Ausbildung „erfahren“, dass ich ein alleine geborener Zwilling bin. Dabei fühlt der Erwachsende für das innere Kind, das damals nicht in der Lage war zu fühlen und bringt die eingefrorenen Gefühle ins Fließen.

    Mein Kind fühlte erst Trauer. Etwas später kam das Gefühl von Stille hoch. Aber eine erstarrte, eingefrorene Stille. Nach dem ich ihr erlaubt habt, die Stille ins Fließen zu bringen, spürte ich als Erwachsener für das Kind, das die Energie nur in der linken Körperseite floss. Die rechte war tot. Da war nichts. Ich habe das Kind gefragt, ob noch jemand bei ihm ist. Die Mutter? Es schüttelte den Kopf. Ich frage: ein weiteres Geschwisterchen? Es nickte. Ich fragte: spürst Du das Geschwisterchen? Es schüttelte den Kopf. Ich fragte es, welche Entscheidung es damals getroffen hat. Es sagte, es fühle sich schuldig. Sie sei nur am Leben, weil das Geschwisterchen tot ist.

    Das hat mir gestern erst mal den Boden unter den Füßen weggezogen. Da ich aber schon ein anderes prä-natales Trauma in mir trage und noch eines im Alter von 1 Jahr sowie einige Traumata meiner Ahnen (Ermordung, Missbrauch, Selbsttötung und Vertreibung) – und die schon ziemlich „aufgearbeitet“ und auch geheilt habe, ist der Schock nicht mehr so schlimm. Es fühlt sich eher an wie eine Antwort auf eine ungestellte Frage. Ich weiß nun, warum Einsamkeit in meinem Leben ein großes Thema war. Und ich weiß, dass ich es heilen kann. Und endlich auch – nach sehr sehr sehr viel erlöstem Schmerz in die Lebensfreude kommen kann.

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