Ernährung und Hochsensibilität

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Ernährung und Hochsensibilität

Psychische Stabilität durch bedarfsorientierte, nährstoffreiche Ernährung

 

Dieser Artikel erschien ebenfalls im Wandmaker Rohkostmagazin 2020.

 

Hochsensibilität ist mehr und mehr in aller Munde und aus dem Nischenthema entwickelt sich, ähnlich wie es die naturbelassene Rohkosternährung einmal war, ein Gebiet, in welchem sich viele darin wieder finden. Immerhin kommt die Anlage zur Hochsensibilität bei mindestens 20 Prozent der Bevölkerung vor.
Für viele ist die hochsensible Veranlagung erst einmal vor allem störend oder eine Belastung. Es zeigen sich Symptome, die nicht mit dem gewollten Leben zusammen passen. Doch wie es auch bei Krankheiten der Fall ist, weisen die Beschwerden auf ein verborgenes Potential hin oder sie ebnen den Weg für einen Lebenswandel, den man ohne die Beschwerden vielleicht nie gegangen wäre. Ich denke, die Hochsensibilität birgt daher nicht nur Chancen für den einzelnen sondern hat ein Entwicklungspotential für die ganze Gesellschaft, indem sie auf ungesunde Lebensformen aufmerksam macht. Hochsensible reagieren einfach etwas schneller auf Faktoren, die nicht dem eigene Design entsprechen.

Hochsensible, vielleicht auch passender betitelt als Neurosensitive oder Viel-Fühler, nehmen mehr wahr und haben eine messbar höhere Verarbeitungsrate im Nervensystem. Wichtig dabei zu wissen ist, dass es verschiedene Sensitivitätstypen gibt und sich nicht nur die Frage gestellt werden kann „bin ich hochsensibel oder nicht?“. Es gibt also unterschiedlich starke Ausprägungen der Sensibilität in verschiedenen Bereichen.

Doch egal wo die Sensitivität ausgeprägt ist, kann man durch die passende bedarfsorientierte Ernährung und Nährstoffzufuhr enorm viel bewirken und ganz individuell erlebbar ein balancierteres, zufriedeneres Lebensgefühl bekommen. Eating by design sozusagen.

 

Ein kleiner Blick in den Organismus bei super sensitiven Menschen:

Wenn eine erhöhte Verarbeitungsrate stattfindet, werden dafür Nährstoffe, Hormone und Energie verbraucht, welche oft nicht in ausreichendem Maß zugeführt werden oder bezüglich der Hormone ein Ungleichgewicht entsteht, weil sie in ihrer Funktion überlastet sind. Der Zustand vieler Hochsensibler ist daher: Nicht zur Ruhe kommen können (zu hohe Cortisolausschüttung), ausgebrannt sein (erschöpfte Nebennieren), Müdigkeit und Ermattung (Nährstoffmangel, Nebennieren, überlastete Organe), wenig Durchhaltevermögen, Allergien, Unverträglichkeiten, Verdauungsprobleme (Darm, Nährstoffe, Entgiftung), schnelle Überreizung und Stressanfälligkeit (Vitamine, Säure-Basen-Haushalt). Im Speziellen und recht häufig taucht dabei auch die Stoffwechselkrankheit HPU/KPU unter Hochsensiblen auf, welche einen dauernden Mangelzustand dreier Nährstoffe aufweist. (*Weiterführende Links am Ende des Artikels).

Nährstoffreiche Lebensmittel, Licht-Energie, Lebendigkeit

nadine-primeau-ftwfohtjnw-unsplash Die Rohkosternährung ist eine natürliche Ernährung des Menschen und bringt gerade deshalb auch so viel Heilbringendes, da sie unserem Genformat entspricht. Aber worum es eigentlich geht, ist, eine nährstoffreiche Nahrung zu finden, die jeweils gut verdaubar, bioverfügbar und dem aktuellen Bedarf entspricht.
Bei der Lebensmittelauswahl ist dabei besonders wichtig:
1. eine extrem hohe Nährstoffdichte und -vielfalt, 2. eine hohe Anzahl an Biophotonen, also der Kraft und Menge an ordnendem Licht in einem Lebensmittel und 3. die Signatur des jeweiligen Lebensmittels, quasi die Botschaft, welches es uns energetisch vermittelt.

Je verarbeiteter ein Lebensmittel ist und je minderwertiger die Umstände, unter denen es aufgewachsen ist, umso geringer ist die Biophotonenanzahl und auch geringer die enthaltenen Vitamine und Nährstoffe.

 

 

 

Von der unendlichen Breite an positiven Auswirkungen mit einer Ernährungsumstellungdoorofperception-com-kirlian_photography-4
in Richtung pflanzenbasierte Rohkost  kann nahezu jeder berichten der sich so ernährt. Angefangen von verbesserter Verdauung, aktiverem Stoffwechsel, verfeinertem Hautbild, besserer Entgiftung und damit den positiven Auswirkungen auf diverse Krankheiten, über Verbesserungen selbst bei Rückenbeschwerden und Autoimmunerkrankungen. Eine weitere Auswirkung, die von den meisten nicht angestrebt, aber als positiver „Nebeneffekt“ erlebt wird, ist der Einfluss auf den emotionalen, psychischen und auch spirituellen Bereich.

Ganz klar, die Ernährung, die Nährstoffdichte sowie die Verwertung davon, haben nicht nur Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit sondern auch stark auf die Psyche, das Gehirn und das Nervensystem.

Hochsensibilität – natürliche Anlage?

Bei der Hochsensibilität kann man sich die gleiche Frage stellen, inwieweit entspricht uns eine verfeinerte Wahrnehmung und intensive Verarbeitung von Reizen eigentlich nicht ebenso unserem natürlichem Design und ist für das Überleben und die Entwicklung eine wichtige Eigenschaft? Vieles, was Hochsensible als Überforderung wahrnehmen und Mühe damit haben, dem Stand zu halten, ist für weniger Sensible ebenfalls nicht „gesund“, aber kann einfach länger „ausgehalten“ werden, bevor sich Auswirkungen zeigen.
Das Bild eines gesunden, gestärkten Hochsensiblen könnte da zum Beispiel das eines Indianers sein, der voll in seiner Kraft steht, stark mit der Natur verbunden ist, sich selbst gut spürt, ein starkes Gefühl für die Umgebung und seine Mitmenschen, sowie einen klaren, direkten Draht zu seiner Intuition hat und gerade wegen seiner feinen Wahrnehmung passend handeln und reagieren kann – das Leben für alle naturgemäß und lebensbejahend gestalten kann.

Im heutigen Lebensstil, der von einer Fülle an Eindrücken, Reizen, Umweltgiften, Leistungsansprüchen, Tempo und auch emotionalen, energetischen „Verstrickungen“ aus Familien, der Gesellschaft und Beziehungen geprägt ist, fühlen sich viele Hochsensible eher schnell überfordert, nicht ganz normal und gesund oder auch überlastet. Durch diese Überforderung kommen sie oft gar nicht recht dazu, ihr Potential zu fühlen und auszuleben.

 

Das System eines Viel-Fühlers braucht die richtige Nahrung, damit es den Treibstoff hat, alles gut zu verarbeiten und genau die richtigen Bausteine, die sein Nervensystem, seine (Sinnes-)Organe und sein Energiesystem richtig nährt und stärkt.

 

Mit den richtigen Nährstoffen und lebendiger Nahrung ist da sehr viel möglich.
Ernährung für psychische Stabilität und Gesundheit ist meiner Meinung nach das mitunter meist unterschätzte Thema im Gesundheitsbereich. Denn einerseits haben lebendige Nahrung, sowie die Nährstoffe nicht nur jeweilige passende Eigenschaften für diverse Körperfunktionen, sondern auch ganz konkrete, differenzierte Wirkungsspektren auf den Emotionalkörper und die Psyche. Dabei nur eine kleine Notiz am Rande: selbst schwerere Formen von Autismus werden schon sehr erfolgreich mit einer Ernährungsumstellung und vor allem einer Behandlung der Darmflora begleitet. Forscher auf diesem Gebiet haben festgestellt, dass keiner der Patienten mit Autismus eine gesunde Darmflora hat und das Gleichgewicht der Darmbakterien verschoben ist. Mit dem Wiederherstellen einer gesunden Darmflora trat auch eine deutliche Besserung der autistischen „Symptome“ ein. Denn der Darm, das 2. Gehirn oder auch emotionale Gehirn genannt, sendet vielfach mehr Informationen an das Gehirn, als andersrum. Wenn also Stoffwechselgifte, Entzündungen, Parasiten, ungünstige Verdauungsprozesse vorliegen, werden diese an das Gehirn gesendet und spiegeln sich unter anderem im psychischem Empfinden wieder. Ich persönlich bekomme beispielsweise Alpträume, wenn ich einmal etwas nicht richtig verdauen kann oder es aus anderen Gründen zu lange in meinem System herumirrt.

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Was können Auswirkungen von Nährstoffmängeln auf die Psyche sein?


Hier ein paar Beispiele für Zusammenhänge von Nährstoffen auf die Psyche:


Vitamin B6 Mangel: Große nervliche und psychische Empfindlichkeit, man verträgt keine Kritik, ist reizbar, ungeduldig
Kobalt und Vitamin C Mangel: man wird menschensche und entwickelt eine eher pessimistische Lebenshaltung
Selen-Mangel: man kann sich nicht von alten Sachen trennen, hält an vielem fest, auch wenn es nicht mehr dient
Zink hilft dabei, strukturiert und organisiert zu denken, gibt Stabilität und Struktur, aber hilft auch beim Abgrenzen.


Das sind nur ein paar Beispiele, die einen Zusammenhang von Nährstoffen und der Psyche aufzeigen. Bestimmt können viele, die sich eine Fülle an Nährstoffen zuführen, bestätigen, dass sich durch die Ernährung auch ihr gesamtes Lebensgefühl geändert hat.

Für Hochsensible gibt es manche Nährstoffe, die besonders wichtig und hilfreich sind, da sie einerseits das Nervensystem und Gehirn nähren, andererseits auch  stärkend/ausgleichend auf die Hormone wirken. Im Speziellen sind da die Nebennieren wichtig, die mit der Ausschüttung von Cortisol und Adrenalin bei Stress  bei vielen Neurosensitiven ausgereizt sind. Durch den empfundenen Stress schütten die Nebennieren häufig zu viel Cortisol aus, weshalb sich der Pegel beispielsweise abends nur schlecht absenkt und man schlecht schlafen kann.

Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, sind die Nebennieren erschöpft und greifen auf andere Hormone zurück (zum Beispiel Testosteron oder Progesteron), welches in Cortisol umgewandelt wird – dann aber an anderer Stelle fehlt. Eine Ernährung welche  die Nebennieren stärkt, die Hormonbildung unterstützt und insgesamt ausgeglichener macht, auch gegenüber den äußeren Eindrücken, ist daher sehr hilfreich.
Der erwähnte Tiefschlaf ist von enormer Bedeutung! Denn jeder kennt es, wenn die Nacht unruhig oder zu kurz, der Schlaf nicht tief war. Die Nerven liegen blank, man ist erschöpft und nicht so belastbar wie sonst. Erst in der Tiefschlafphase kann sich das Gehirn, welches im Deltawellenbereich ist, sich voll entspannen und erholen. Während der Tiefschlafphase schüttet der Körper Wachstumshormone aus, die das Zellsystem erneuern. Die regelmäßige Erneuerung der Körperzellen hilft dabei, Organe und Körper gesund zu halten. Ohne diese Tiefschlafphase sind wir nicht fähig unsere täglichen Aufgaben kompetent zu erfüllen. Erlebtes wird erst dann richtig verarbeitet und Gelerntes wirklich gespeichert. Man kann sich vorstellen, wie wichtig das gerade für Hochsensible ist, die ja eine viel höhere Verarbeitungsrate aufweisen, also auch mehr Informationen durch den Tag aufnehmen. Der ungestörte Tiefschlaf ist elementar für Menschen mit erhöhter Sensitivität.

Naturbelassene Ernährung, Natur, Bewegung, frische Luft und genügend störungsfreier Schlaf sind alles Bestandteile die das Qi (die Lebensenergie) in uns nähren, stärken und aufrecht erhalten.

Neben den einzelnen spezifisch wirkenden Nährstoffen hat aber auch jedes einzelne Lebensmittel besondere Eigenschaften und Wirkungskräfte. Diese verfeinerte Wahrnehmung nach innen, was der Körper braucht (und sei es tagelang nur Brokkoli), sowie die Wahrnehmung nach außen, welches Lebensmittel einen gerade „ruft“, bringen gerade Hochsensible mit. Dieser Zugang zur Intuition ist wertvoll und eine der Gaben vieler HSP.

 

Was führe ich mir zu?

Gerade weil Menschen mit einer erweiterten Wahrnehmung so vieles, auch ungefiltert, wahrnehmen und aufnehmen, ist es wichtig, den Fokus immer wieder darauf zu richten, was man in sich aufnimmt, egal in welche Hinsicht. Welche Gedanken (die beste Ernährung versiegt, wenn sie in vielen negativen Gedanken baden geht), welches Umfeld, welche Informationen, welche Nahrung nehme ich zu mir?

Sich mit der richtigen, passenden Ernährung zu nähren ist ein Akt der Selbstliebe und nicht nur wir werden die positiven Effekte in jeglicher Hinsicht spüren, auch unser Umfeld wird es merken. Durch ein gut laufendes „Betriebssystem“ können wir das geben und ausstrahlen, was wirklich in uns steckt.

 

prof2Ich bin Lena Erlmann, selber Viel-Fühlerin, mit Zeiten, vor allem als Kind, wo mich die erweiterte Wahrnehmung und teilweise Hüllelosigkeit oft auch überforderte und diverse Krankheiten mit sich brachten. Durch eine sehr starke Neurodermitis und Allergien, chronische Erschöpfung, Konzentrationsschwäche und Stimmungsschwankungen, bin ich vor 18 Jahren zur Rohkost gekommen, welche mein Lebensgefühl enorm gewandelt hat und ein lösen von der Neurodermitis, Allergien und diversen anderen Beschwerden erreichte.. Schon als Kind war ich zeitweise in einer Rohkostklinik, wo ich erste Heilerfolge bezüglich der Neurodermitis erleben durfte. Ernährung, Gesundheit und Zubereitung sind von jeher echte Herzensangelegenheiten und vor allem der Aspekt wie Nahrung, Vitamine, Pflanzen auf unsere Psyche und Körper wirkt, welche Energiepakete bzw. Botschaften sie mitbringen, finde ich sehr spannend.

 

 

By | 2021-03-23T19:28:54+00:00 März 23rd, 2021|Allgemein|0 Comments

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